
Bärlauch - Der wirksame Frühlingsbote
Bärlauch (Allium ursinum)

Wenn die ersten Blätter des Bärlauchs durch den Schnee rausspitzen, weiß man, dass es bald Frühling wird. Mittlerweile wächst der Bärlauch massenhaft und färbt den Waldboden knallgrün. Es ist also höchste Zeit, dass ich euch erzähle, welche beeindruckenden Wirkungen der Bärlauch auf unseren Körper hat.
Bärlauch (Allium ursinum) gehört zu den Lauchgewächsen und wächst in feuchten Wäldern in Europa und Teilen Asiens. Er ist wohl das bekannteste Wildgemüse und darf bei vielen im Frühling in der Küche nicht fehlen. Der so köstlich nach Knoblauch riechende Bärlauch hat aber auch wunderbare heilsame Eigenschaften. Er regt den Stoffwechsel und die Gallenbildung an, wirkt harntreibend, cholesterin- und blutdrucksenkend und keimhemmend. Bärlauch wird zur Darmpflege und bei der Entgiftung eingesetzt.
Bärlauch saniert die Darmflora. Besonders nach einer Darmgrippe oder als Vorbeugung vor Durchfallerkrankungen (beispielsweise vor Reisen) hilft eine Bärlauchkur die Darmflora zu stärken. Das im Bärlauch enthaltene Wirkstoff Allicin ( eine Schwefelverbindung) wirkt gegen Bakterien, Viren, Pilze und Würmer. Allicin reduziert somit unerwünschte Keime und fördert den Aufbau der gesunden Darmflora. Bärlauch kann auch zur Darmsanierung nach einer Antibiotikabehandlung oder bei einer Candida-Überbesiedelung eingesetzt werden.
Neben seiner Wirkung auf die Darmflora, ist der Bärlauch ein sehr wirksames Kraut zur Entgiftung. Besonders hervorzuheben ist, dass Bärlauch die Fähigkeit hat Schwermetalle zu entgiften. Durch seine schwefelaktiven Substanzen wird z.B. Quecksilber mobilisiert und gebunden über die Nieren und den Darm ausgeschieden. Lässt man sich die Amalgamfüllungen entfernen, empfiehlt es sich vorher und nachher Bärlauch zuzuführen. Die schwefelaktiven Substanzen kommen im Bärlauch in sehr hoher Konzentration vor (7,8 mg Schwefel pro 100 g Trockensubstanz). Da Bärlauch auch die Zirkulation von Blut und Lymphe steigert, was zu einem schnelleren Abtransport von Stoffwechselendprodukten und Toxinen führt, unterstützt er die Entgiftung auf zweifachem Weg.
Studien haben gezeigt, dass eine tägliche Gabe von 1 g Bärlauch die Strömungsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen um 32 % erhöht. Außerdem verhindern die antioxidativen Eigenschaften des Bärlauchs, dass sich Cholesterin an den Gefäßwänden ablagert. Bärlauch kann also bei Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck und Arteriosklerose eingesetzt werden.
Aber wie wird der Bärlauch eingenommen? Es ist ganz einfach: Sammeln und essen! Die höchste Wirksamkeit entfaltet Bärlauch wenn man ihn roh und frisch zu sich nimmt. Kochen entzieht dem Bärlauch wichtige Inhaltsstoffe. Die Schwefelverbindungen sind sehr flüchtig und werden beim Kochen zerstört. Es ist also am besten, wenn man die paar Wochen im Frühling, in denen der Bärlauch massenhaft wächst, für eine Bärlauchkur nutzt. Täglich 15 frische Blätter sollten reichen. Man kann sich aber auch eine kleine Bärlauch Vorrat anlegen. Dafür einfach Bärlauchpesto, - butter, -öl oder –essig machen. Eine Bärlauchtinktur ist auch schnell gemacht und hält das ganze Jahr über. Die Blätter klein schneiden, in ein Schraubglas geben und mit 45 %igem Alkohol übergießen. Nach 2 – 3 Wochen kann die Tinktur abgeseiht und in Flaschen gefüllt werden. Für eine Bärlauchkur 4 – 6 Wochen lang täglich 20 Tropfen von der Tinktur einnehmen. Für alle, die nicht selber sammeln und verarbeiten wollen, gibt es in der Apotheke auch Bärlauch-Präparate.

Beim Sammeln von Bärlauch ist es wichtig darauf zu achten, den Bärlauch nicht mit den giftigen Blättern des Maiglöckchen, der Herbstzeitlose oder des Aronstabes zu verwechseln. Im Zweifelsfall also ein Bestimmungsbuch in den Wald mitnehmen.
Also nicht vergessen: Da draußen im Wald wächst gerade massenhaft ein Kraut das eurer Darmflora gut tut, das euch beim Entgiften von Schwermetallen hilft und euren Bluthochdruck senkt. Also raus mit euch in die Frühlingssonne und viel Spaß beim Bärlauch sammeln!
Marianne