Zwetschken-Fruchtleder

Das ganz Jahr Zwetschken genießen!

Zwetschken-Fruchtleder

Auf unserem Zwetschken-Baum hängen gerade mehr Früchte als man essen kann, ja sogar mehr als man einkochen kann! Da dachte ich mir, ich mache Fruchtleder. Zugegeben, „Fruchtleder“ ist ein etwas komisches Wort. Aber wie soll man etwas nennen, das aus Früchten gemacht wird und wie Leder aussieht?

Was Fruchtleder ist? Man kann es sich vorstellen wie Fruchtgummis, nur ohne Gelatine, also nur mit Frucht und selbstgemacht. Im Grunde ist es eine konzentrierte Zwetschke - Zwetschke 2.0. Es ist ideal zum Naschen zwischendurch, liefert Energie (Fruchtzucker der Zwetschke) und Vitamine und schmeckt köstlich.

Ich nehme mir bei Berg- oder Schitouren immer ein paar Stückchen Fruchtleder mit. Wenn es anstrengend wird esse ich zwei oder drei Stück und schon hab ich wieder Energie. Es schmeckt auch lecker zu Nüssen und einem Gläschen Wein (es müssen ja nicht immer Chips sein). Kinder mögen es auch gerne. Ein paar Stückchen versüßen die Schuljause.

Aber Achtung: Wenn es am Tisch steht kann man einfach nicht aufhören danach zu greifen. Und es handelt sich dabei immerhin um reine Zwetschken, und zu viel Zwetschken….naja, das kennt ihr ja!

Zwetschken-Fruchtleder ist ganz einfach zu machen: Früchte ernten und entkernen. Danach die Zwetschken pürieren und - je nachdem, wie süß ihr es wollt - etwas Honig dazu geben (ca. 1 EL auf 200 g Zwetschken). Die Masse dünn (ca. 3-5 mm) auf einem mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und mehrere Stunden bei 50 °C im leicht geöffneten Backrohr trocknen. Bei 3 mm dicker Masse dauert das Trocknen ca. 6 Stunden. Das kann aber, je nach Wassergehalt in den Früchten, stark variieren. Am besten ihr testet immer wieder ob die Masse schon fest ist. Wenn sie sich wie Leder anfühlt und nur mehr leicht klebrig ist, ist das Fruchtleder fertig. Ist es nicht ganz ausgetrocknet, kann es schimmelig werden.

Jetzt müsst ihr es nur noch in kleine Stücke schneiden. Ich hab mir ein paar Zwetschken-Schnecken gedreht und den Rest in kleine Quadrate zerschnitten. Mit Keksausstechern hab ich auch noch ein paar Herzen, Sternchen und Fische gemacht. Das Zerschneiden ist zwar eine klebrige Angelegenheit, aber man kann sich ja danach die Hände waschen. Die fertigen Fruchtleder-Stückchen bewahre ich in einer gut verschlossenen Dose auf.

Wie es mit der Haltbarkeit ausschaut? Ich habe noch Reste aus dem letzten Jahr und die schmecken noch wie am ersten Tag.

Ihr könnt übrigens auch aus anderen Früchten Fruchtleder machen. Brombeeren, Himbeeren, Holunderbeeren (die aber vorher erhitzen!!), Weißdorn…oder auch alle gemischt. Seid kreativ!

Und was sagen die Testesser?

Mein kleiner einjähriger Freund war gestern zu Besuch. Ich hab ihn das Zwetschken-Fruchtleder kosten lassen. Er grinste mich an und sagte: „Nu, des do!“

Mein zwölfjähriger Neffe meinte: „Das ist so schräg, dass es schon wieder cool ist.“ Cool ist gut, denn er hat weiterhin zugelangt.

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Fruchtleder machen und vor allem danach beim Essen!

Eure Marianne

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Wer hier schreibt

Ich bin Marianne. TEH-Praktikerin, zertifizierte Waldpädagogin, Naturliebhaberin und Bücherwurm. Ich liebe Pflanzen. Egal ob kleine zarte Blümchen, duftende Kräuter oder mächtige Bäume – ich mag sie alle.